Beitragsseiten

Quantifizierung der Lohndiskriminierung im Sinne des AGG: Welche Rolle spielen Alter, Geschlecht und Nationalität?

Projektleitung: Miriam Beblo (HWR Berlin), Elke Wolf (FH München)
Projektmitarbeit: Clemens Ohlert
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft - Schwerpunktprogramm: Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten
Laufzeit: Januar 2009 bis März 2011 

Bei den in Anwendung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) zu erwartenden Klagen wird eine zentrale Frage und somit Gegenstand gerichtlicher Gutachten sein, wie groß das Ausmaß der Lohndiskriminierung gegenüber den im AGG benannten Personengruppen tatsächlich ist. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes werden wir deshalb ein Konzept erstellen, wie die Lohndiskriminierung auf Grundlage der in deutschen Betrieben gezahlten Entgelte empirisch ermittelt und quantifiziert werden kann. Dabei konzentrieren wir uns zunächst auf die Ungleichbehandlung nach dem Geschlecht, dem Alter und der Nationalität.

Auf Grundlage des „Linked Employer-Employee“-Datensatzes des IAB (LIAB) werden wir zum einen die bedingten, von individuellen Merkmalen bereinigten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, Jüngeren und Älteren sowie Deutschen und Nichtdeutschen im Arbeitsmarkt insgesamt bestimmen und zum anderen die gruppenspezifischen Lohndifferenziale innerhalb der Betriebe quantifizieren. Darüber hinaus sollen die unterschiedlichen Dimensionen der Lohndiskriminierung auf betrieblicher Ebene zueinander in Beziehung gesetzt werden. So wollen wir herausfinden, ob ein enger Zusammenhang zwischen der Diskriminierung von weiblichen, älteren und ausländischen Beschäftigten besteht oder ob die unterschiedlichen Dimensionen der Ungleichbehandlungen eher ungleich zwischen den Betrieben verteilt sind. Schließlich planen wir betriebliche und institutionelle Merkmale zu identifizieren, die mit einem niedrigen bzw. hohen Grad an multidimensionaler Diskriminierung einhergehen.

Details zum Forschungskonzept sind im Diskussionspapier "Quantifizierung der innerbetrieblichen Entgeltdiskriminierung nach Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz. Forschungskonzept einer mehrdimensionalen Bestandsaufnahme" (Miriam Beblo, Elke Wolf) beschrieben.

Download: Discussion Paper 04 des Harriet Taylor Mill-Instituts von 11/2008

Das Projekt wurde mit einer Laufzeit von zwei Jahren im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Flexibilisierungspotenziale bei heterogenen Arbeitsmärkten“ finanziert. Weitere Informationen zum Schwerpunktprogramm, welches die interdisziplinäre Zusammenarbeit von ArbeitsmarktforscherInnen fördern soll, finden Sie unter http://kooperationen.zew.de/de/dfgflex/home.html