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Frauen in Aufsichtsräten

Projektleitung: Friederike Maier
Projektdurchführung: Andrea-Hilla Carl, Karin Reichel
Förderung: Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen (BCP)
Laufzeit Projekt und Umsetzung Weiterbildung: Juni 2012 bis Dezember 2017

Eine möglichst vielfältige Zusammensetzung der Aufsichtsräte gilt neben der richtigen Qualifikation der MandatsträgerInnen und der Beschränkung der Mandate als Baustein für eine möglichst effektive Arbeit. In Deutschland besteht noch in allen Bereichen erheblicher Nachholbedarf.Trotz freiwilliger Selbstverpflichtung und zahlreicher Maßnahmen zur Frauenförderung liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der börsennotierten Unternehmen (DAX, MDAX, SDAX und TecDAX) nach den Zahlen des Women-on-Board-Indexes (FidAR e.V. 2012) bei 14% – davon sind 8% Arbeitnehmervertreterinnen und 6% Vertreterinnen der Anteilseignerseite.

Das oft gehörte Argument, es gäbe zu wenige für diese Funktionen qualifizierte Frauen, soll mit dem maßgeschneiderten Weiterbildungsprogramm entkräftet werden. Es soll aber keinesfalls signalisiert werden, dass nur Frauen eine entsprechende Qualifizierung benötigen. Die Regierungskommission für gute Unternehmensführung (Deutscher Corporate Governance Kodex) hat bereits 2010 – auch vor dem Hintergrund vieler Bilanz- und Korruptionsskandale – eine Empfehlung zur Weiterbildung für alle ausgesprochen, die Mandatsträger_innen sind oder werden wollen. Frauen werden von den Anbietern einschlägiger Qualifizierungsangebote aber bisher nicht als Zielgruppe betrachtet – diese (Markt-)Lücke soll geschlossen werden.

Bis Ende 2015 wurde ein Weiterbildungsprogramm für Frauen, die bereits in Aufsichtsräten tätig sind oder die ein solches Mandat übernehmen wollen, entwickelt und zwei Mal mit Förderung durch das BCP erprobt. Die Weiterbildung vermittelt fundierte theoretische und praxisbezogene Inhalte für eine Positon in einem Aufsichtsgremium. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den strategischen Kompetenzen, damit sich Frauen zunächst in den Nominierungs- und später in den Entscheidungsprozessen gleichberechtigt durchsetzen können. Zielgruppe sind sowohl (potentielle) Mandatsträgerinnen aus dem privaten und dem öffentlichen Sektor sowie Vertreterinnen der Anteilseigner_innen und der Arbeitnehmer_innen. Neben sechs inhaltlichen Wochenendmodulen (Freitagnachmittag/-abend sowie ganztätig am Samstag) dient ein flankierendes Coachingangebot der Entwicklung einer jeweils maßgeschneiderten individuellen Strategie zur Erreichung der persönlichen Ziele.

Die Weiterbildung wird nach 2014, 2015, 2016 und 2017 - aber auch in 2018 ab Juni fortlaufend wieder angeboten. Sie findet nun in der Verantwortung der BPS - Berlin Professional School der HWR Berlin statt.

Durchführung der Weiterbildung:
BPS - Berlin Professional School der HWR Berlin - Ansprechpartnerin: Dr. Philine Erfurt-Sandhu

Kooperationspartner:
Harriet Taylor Mill-Institut der HWR Berlin - Ansprechpartnerin: Dr. Andrea-Hilla Carl

Siehe auch Homepage der Weiterbildung und weiterführende Informationen zum Thema.