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Ökonominnen und Ökonomen: Zum sozialen Wandel wirtschaftsbezogener wissenschaftlicher Disziplinen und Berufsfelder in Deutschland 1949-2000 

Projektbeteiligte: Andrea-Hilla Carl, Friederike Maier, Dorothea Schmidt
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft - Schwerpunktprogramm: Professionalisierung, Organisation, Geschlecht
Laufzeit: Oktober 2002 bis September 2004

In dem Forschungsprojekt wurde der Frage nachgegangen, wie es in Deutschland in den letzten Jahrzehnten zur zunehmenden Feminisierung wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildungsgänge gekommen ist – wobei die Entwicklungen in Ost und West bis 1990 zeitlich versetzt unterschiedlich verliefen – und inwieweit dies mit einem Wandel der wirtschaftswissenschaftlichen Berufe/Tätigkeiten von reinen Männerberufen zu gemischten Berufen/Tätigkeiten verbunden war. Dabei wurden sowohl die “Angebotsseite” (Studierende und Beschäftigte) als auch die “Nachfrageseite” (Rekrutierungspolitik der Arbeitgeber) untersucht. Ein besonderer Schwerpunkt lag darauf, inwieweit dieser Prozesse mit der Fortführung alter oder der Entstehung neuer Segregationen auf horizontaler und vertikaler Ebene einherging. Hiermit ist ein Beitrag zu neueren Diskussionen innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung intendiert. Die aktuelle Relevanz des Projektes rührt vor allem daher, dass die Wirtschaftswissenschaften in den letzten Jahren von einem Männer- zu einem gemischten Studienfach und zur quantitativ wichtigsten Disziplin für junge Frauen geworden sind. Es hat sich gewissermaßen hinter dem Rücken der meisten Beteiligten eine Veränderung von erheblicher Tragweite ergeben, deren Ursachen, Ausmaße und Folgen zu thematisieren sind.

Die Ergebnisse des Projektes wurden 2008 bei der Edition Sigma veröffentlicht:
Andrea-Hilla Carl, Friederike Maier, Dorothea Schmidt: "Auf halbem Weg. Die Studien- und Arbeitmarktsituation von Ökonominnen im Wandel."